Singen ist ein Geschenk der Natur

Das Volkslied druckt die Sehnsucht des modernen Menschen nach dem Einfachen, Echten, Gesunden aus. Altes, Traditionelles wird wieder lebendig, Neues wird geschaffen. So war es immer und so ist es auch heute. Der berühmte deutsche Dichter und Theologe Gottfried Herder schuf schon vor 200 Jahren das schone Bild von den "Stimmen der Völker" und auch den Begriff "Volkslied". Wir im Heimatbund singen die Lieder gerne, weil es Spaß macht und auch gesund ist. Seit Jahrzehnten treffen wir uns zu unserenn Volksliederabenden, die immer gut besucht sind. Seit dem Jahr 2012 singen wir in jedem Jahr einmal in einer schleswigholsteinischen Kirche. Dort laden wir auch die ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger ein und nennen es deshalb "Offenes Singen". Wir begannen damit in der Kirche St.Martin in Vollerwiek auf der Halbinsel Eiderstedt. Seitdem ist es eine Erfolgsgeschichte geworden. Weitere Stationen wären die Schifferkirche in Arnis, die Kirche in Broacker und der Dom zu Hadersleben (Nordschleswig) sowie die Halligkirche auf Hooge.

In diesem Jahr findet unser "Offenes Singen" am 29. Juli in der Kirche in Sülfeld, Kreis Segeberg, statt. Wie immer begleitet uns der Singkreis der evangelischen Kirche Raisdorf unter Leitung von Siegfried Pohl. Unsere Pastorin Andrea Noffke wird auch dabei sein. Wir freuen uns darauf.

Das nächste Volksliedersingen findet am "Tag der Deutschen Einheit", am 3. Oktober um 19.30 Uhr im Hotel Rosenheim, Raisdorf statt. Gäste sind bei uns jederzeit willkommen. Am Schluss singen wir immer das Volkslied "Kein schöner Land in dieser Zeit als hier das unsre weit und breit" und das meinen wir auch so.

Helmut Ohl

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Wir sind ganz vorn!

Mit diesen Worten schloss Helmut Ohl seinen Vortrag auf der Festveranstaltung des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes zum 40-jährigen Bestehen des Vereins. Zuvor hatte er über die Vereinsgeschichte und sein neues Buch "Die Linden haben es gesehen" gesprochen. In dieser Chronik berichtet er über die Gemeinde Raisdorf seitdem der Lehrer der einklassigen Dorfschule auf Anordnung der Priorin des Klosters Preetz, Ida Amalia von Rumohr 37 Linden auf dem Dorfplatz pflanzte, von denen heute noch 24 dort stehen. Das war 1839. Und wie es auf der Welt damals aussah, konnte Helmut Ohl den Gästen auch erzählen, den Wetterbericht eingeschlossen.

An diesem schönen Tag konnte der Vorsitzende des Heimatbundes, Joachim Haberland, mehr als hundert Mitglieder und Gäste im Bürgersaal des Rathauses begrüßen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch drei junge Musikerinnen der Kreismusikschule.

Vor 40 Jahren wurde der Verein als "Verschönerungsverein" gegründet. Das Ziel war, die Raisdorfer Bürgerinnen und Bürger dafur zu begeistern, gemeinsäm für die Ortsverschönerung zu arbeiten. Doch die Raisdorfer mochten nicht. Die Mitglieder aber wollten den Verein nicht auflösen, sondern wandelten ihn im Jahr 1988 in einen Ortsverein des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes um. Als solcher wurde der Verein erfolgreich mit jährlich etwa 30 Veranstaltungen und Themenreisen.

Im Ort konnte er auch zahlreiche Merkpunkte setzen, die an die Geschichte erinnern. Dazu gehören der Glockenturm, der an die Gründung einer eigenen Kirchengemeinde durch die St.Martins Kapelle im Flüchtlingslager Karkkamp erinnert, die Gedenkstätte für den im Konzentrationslager Neuengamme umgekommenen Raisdorfer Bürger August Streufert, sowie die Gedenkstätten für den Raisdorfer Bildhauer Fritz During und den aus Ostpreußen stammenden Bürgermeister Heinrich Fuehrer.

Ohl erinnerte daran, dass Heimat noch vor wenigen Jahren als überholt und verstaubt und die Mitglieder der Heimatvereine als ewig Gestrige bezeichnet wurden. Das änderte sich schlagartig als die vielen Flüchtlinge nach Deutschland kamen, weil sie ihre Heimat verloren hatten. Und wer hätte gedacht, dass wir in Berlin heute sogar ein Heimatministerium haben. Wir sind ganz vorn und können vertrauensvoll in die Zukunft schauen. Heimat ist dort, wo wir uns sicher und geborgen fühlen.

Helmut Ohl

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