SCHWENTINENTAL. Mit einem Alter von zehn Jahren wirkt der hölzeme Glockenturm in Schwentinental-Raisdorf zunächst nicht wie ein Kandidat fiu den Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September. Die Geschichte, die dahinter steckt, geht allerdings mehr als 70 Jahre zurück: Im zweiten Weltkrieg waren in Raisdorf sogenannte "Fremdarbeiter" untergebracht, am Rosensee und im Lager Karkkamp, das sich auf jenem Grundstuck befand, wo früiher das alte Pastorat stand und jetzt Mehrfamilienhäuser gebaut worden sind. Nach Kriegsende fanden in den Lagem dann mehr als 1000 Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Zuflucht. Bis dahin war die 800- Einwohner-Gemeinde Raisdorf ein Außenbezirk der Fleckenkirche Preetz gewesen. 1949 wurde in der Speisebaracke des Lagers Karkkamp ein eigener Raum für Gottesdienste hergerichtet - und mit Spenden von Bürgem ein hölzener Glockenturm gebaut. Die Glocke, so berichtet der Glockenturm Heimatbund-Vorsitzende Helmut Ohl, kam durch Vermittlung eines englischen Offiziers in die Gemeinde, sie gehörte einst zum Kreuzer "SMS Stralsund".
Zehn Jahre später wurde der hölzerne Turm abgerissen. Inzwischen stand mit der St.-Martins-Kjrche ein richtiges Gotteshaus zur Verfügung. Das heutige Exemplar auf der Ecke Preetzer Straße/St. Martins-Weg - mit einer Kopie der Original-Glocke - geht auf die Initiative des Heimatbundes 2005 zurück und soll an das damalige Lager erinnem.
Foto: Seit zehn Jahren steht der Glockenturm an der Preetzer Straße/ St. Martins-Weg. Er erinnert an das ehemalige Lager Karkkamp. SEL |
"Die Glocke mahnt zu Frieden und Versöhnung", so Ohl. Der zehn Jahre alte Glockenturm wird am Sonntag, 13. September, gefeiert: Nach dem Gottesdienst in der St.-Martins-Kirche (Begnnn 10 Uhr) gibt es direkt am Glockenturm um 11 Uhr ein Treffen, anschließend kann man sich im Hotel Rosenheim Bilder ansehen und einen lmbiss einnehmen. sel
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