Zu unseren satzungsgemäßen Aufgaben gehört es auch, durch Reisen Geschichte und Kultur zu vermitteln, zu pflegen und zu erleben. Seit 20 Jahren geschieht das auch so. Zum Auftakt 2016 war es eine Reise nach Berlin, die gleich ein Höhepunkt wurde. Schon unser Hotel am Gendarmenmarkt führte uns in die Geschichte der Stadt, denn dieser Platz entstand im 17. Jahrhundert als sich französische Einwanderer (Hugenotten-Flüchtlinge) hier ansiedelten.
Ein aktueller Bezug wurde so hergestellt, wenn auch der preußische König damals genau wußte, wie die Eingliederung erfolgen sollte und auch mit Erfolg praktizierte. Davon hätte man heute lernen können.
Der abendliche Besuch im Friedrichstadtpalast war ein besonderes Erlebnis. Die Schau "The Wyld" hat Weltniveau. Das Theater - auch mit seiner interessanten Geschichte in den vergangenen 140 Jahren - ist das größte seiner Art in Europa und die Bühne sogar die größte auf der Welt. Die artistischen Leistungen sind einmalig und die Lichteffekte selbst für Menschen in der heutigen modernen Zeit erstaunlich. "Überirdisch schön - und nicht von dieser Welt" nannte sich die Schau und so war sie auch.
Der Besuch des Gottesdienstes im Berliner Dom am nächsten Vormittag war ein Erlebnis ganz besonderer Art. Es war ein Gottesdienst "auf dem Weg zum Evangelischen Kirchentag 2017" und das war für uns schon die Eröffnung des wichtigen Reformationsjahres. Eröffnet wurde der Gottesdienst mit dem Hauptthema aus dem Präludium von Marc-Antoine Charpentier (uns bekannt als Eurovisionsmelodie), gespielt von den Berliner Dombläsern. die gemeinsam mit der Domorgel auch den weiteren Gottesdienst musikalisch begleiteten. Die Kanzelrede hielt die Bundestagsabgeordnete Katrin Göring-Eckardt, die auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands ist. Zugrunde lag der Psalm 139 'lch danke dir dafür, daß ich wunderbar qemacht bin, wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele". Gemeinsam sangen wir mit den vielen Menschen im Dom "Frieden gabst du schon, Frieden muß noch werden, wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden".
ln die alltägliche Wirklichkeit wurden wir bei der anschließenden Stadtrundfahrt zurückgerufen. Berlin ist nach wie vor eine Großbaustelle und verändert sich ständig. Am Ende machten wir einen kurzen Stop am früheren Zentralflughafen Tempelhof. Dort befindet sich heute das größte Flüchtlingslager in Deutschland mit z.Zt. 2.700 Personen. Das Lager soll noch bis zu 7000 Personen aufgestockt werden.
Noch einmal gelangten wir in die Geschichte zurück bei elnem Besuch im Altberliner Restaurant "Nante- Eck" in der Straße "Unter den Linden" mit dem typischen Flair Berlins um 1900. Den Namen hat das Restaurant nach dem historischen Eckensteher Nante, der vor 150 Jahren sein Quartier unweit der Berliner Prachtstraße hatte.
Heute gibt es solche Originale in den Städten nicht mehr. So verbanden sich für uns Geschichte und Gegenwart. Diese Reise wird den Teilnehmern noch lange im Gedächtnis bleiben und das ist auch gut so. Der Gottesdienst hat uns auf das Reformjahr 2017 vorbereitet, denn da werden wir uns mit einigen Veranstaltungen einbringen.
Helmut Ohl
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