"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft" schrieb schon vor 250 Jahren der berühmte Wilhelm von Humboldt, der sich große Verdienste um die Neuordnung des Bildungswesens erworben hatte. Diese Erkenntnis galt damals und sie gilt heute noch. Wir als Heimatbund bemühen uns auf örtlicher Ebene, Geschichte darzustellen und für die Zukunft zu bewahren. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Unser Glockenturm erinnert an das Flüchtlingslager Karkkamp nach dem 2. Weltkrieg und mahnt für die Zukunft zum Frieden. Das Heimatmuseum in der "Alten Feuerwache" am Dorfplatz in Raisdorf ist ein Spiegelbild vieler Ereignisse vor Ort. Eine Erinnerung, aber auch eine Mahnung ist die Gedenkstätte für den im Konzentrationslager Neuengamme ums Leben gekommenen Raisdorfer Mitbürger August Streufert. Wir pflegen das Grab des früheren ehrenamtlichen Bürgermeisters Heinrich Fuehrer, der als Flüchtling aus Ostpreußen zu uns kam. Das Grabrelief "Jacob und der Engel" erinnert uns an den Raisdorfer Bildhauer Fritz During dessen Kunstwerke noch an vielen Stellen in der Region zu sehen sind und der für uns durch seine Kunstwerke für die St.Martins-Kirche jederzeit lebendig ist. Eine umfangreiche Chronik über Raisdorf veröffentlichen wir seit Jahren in unserer Vereinszeitung "Bi uns to Hus". Sie umfaßt die Zeit von 1839, als der Dorfschullehrer Ebsen die Linden am Dorfplatz pflanzte, bis zum Jahre 2008 als Raisdorf und Klausdorf zur neuen Stadt Schwentinental zusammen gelegt wurden. ln der neuesten Ausgabe unserer Vereinszeitung erscheint bereits die 75. Fortsetzung.
Mehr zukunftsbezogen ist unsere jährliche Baumpflanzung am internationalen "Tag des Baumes". Seit 2009 pflanzen wir den jeweiligen "Baum des Jahres". Ein Höhepunkt war die Aktion im Jahr 2011, als wir eine "Elsbeere" pflanzten, der wir die Bezeichnung "Lutherin-Baum" gaben, weil es der Lieblingsbaum von der Frau Martin Luthers, Katharina von Bora", gewesen ist. Jetzt sind wir wieder aktiv und beabsichtigen in der St.Martins-Kirche eine Erinnerungsstätte für die ehemalige St.Martins-Kapelle einzurichten. Diese Kapelle war der erste Kirchenraum in der Geschichte Raisdorfs und die Mutter der St.Martins-Kirche und der Ausgangspunkt für die Gründung einer selbständigen Kirchengemeinde Raisdorf.
Wir danken allen, die uns bei diesen wichtigen Vorhaben unterstützt haben und freuen uns über jeden, der uns bei der Arbeit für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft helfen will.
Helmut Ohl
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