20.00 Uhr, Uttoxeter-Halle
- Einlass ab 19.00 Uhr
- Mitbringen von Getränken untersagt
- Verkauf vor Ort
Vergangenheit und Zukunft
„bi uns to Hus“
Der Heimatbund fühlt sich in hohem Maße für ein gutes Leben „bi uns to Hus“ mitverantwortlich. Dazu gehören auch, Gutes zu bewahren und Künftiges vorzubereiten. Es war für uns wichtig, die historischen Gegenstände der „Raisdorfer Gilde“, die sich leider nach 156 Jahren aufgelöst hat, zu übernehmen und für die Nachwelt zu bewahren.
Sie sind ein Stück Geschichte des Lebensin unserer Gemeinde. Als Gründungsdatum der Gilde gilt das Jahr 1862. Sie hatte dankenswerter Weise die Aufgabe übernommen, in Sterbefällen eine würdige Bestattung möglich zu machen und die Angehörigen vor Not zu bewahren.
In den Statuten der Totenkasse (so hieß die Gilde früher) vom 22. Februar 1909 hieß es: „Der Zweck der Raisdorfer Totengilde besteht darin, den sämtlichen Mitgliedern zur Bestreitung der Kosten eines anständigen Begräbnisses für sich und ihre Kinder eine bestimmte Beihilfe an barem Gelde unter dem Namen „Leichenrecht“ zu gewähren.
Außerdem bekommen die Mitglieder in Raisdorf kostenlos „Fuhrwerk und Träger“. Das Fuhrwerk war wichtig, denn der Friedhof war in Preetz. Dazu heißt es in dem Statut: „Bei einem in der Ortschaft Raisdorf eingetretenen Todesfall wird die Leiche von einem Hufner in fortlaufender Reihenfolge unentgeltlich gefahren“. Unterzeichnet ist das Statut von Wilhelm Heuck, seines Zeichens Bäckermeister als Vorsitzendem und Hans Glöde, dem Lehrer der einklassigen Dorfschule, der als Schriftführer fungierte. An beide Herren erinnern heute noch Straßennamen in Raisdorf.
Auch der Geburtstag der St. Martins-Kapelle im Flüchtlingslager Karkkamp vor 70 Jahren gehört zu den wichtigen geschichtlichen Ereignissen. 1949 war das wichtigste Jahr in der Geschichte des neuen Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg. Die Bundesrepublik Deutschland wurde gegründet. Vor Ort führte Pastor Rudolf Fitzner Einheimische und Flüchtlinge in Raisdorfs erstem Kirchenraum zusammen. Er war in der Speisebaracke als St. Martins-Kapelle eingerichtet, die am 28. August 1949 feierlich eingeweiht wurde mit den Bibelworten:
„Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“, lehrte uns schon der Arbeiterführer August Bebel vor 100 Jahren, und das gilt auch heute noch.
Wir berichten ständig in unserer Mitgliederzeitschrift „Bi uns to Hus“ und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die heutige Zeit und auch für die Zukunft, denn nichts soll verloren gehen, was uns wichtig war und sein wird.
Helmut Ohl
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